• Autor: Adam Hušek
Über den neuen Prozessor von Samsung haben wir bereits einiges gehört, meist in Verbindung mit Gerüchten über Probleme bei der Herstellung. Das war auch der Grund, warum wir ihn nicht in den diesjährigen Flaggschiffmodellen Galaxy S25 vorfinden konnten. Nun scheint Samsung jedoch alle Kinderkrankheiten beseitigt zu haben, denn endlich wurde er offiziell vorgestellt. Er erhielt den Namen Samsung Exynos 2500 und könnte bereits die flexiblen Smartphones antreiben, die im Juli vorgestellt werden sollen. Welche Innovationen bringt der Exynos 2500, der erste 3-nm-Prozessor von Samsung?
Der brandneue Exynos 2500 wird dieses Jahr mit der fortschrittlichen 3nm Gate All Around Technologie (GA) hergestellt, was zu einer höheren Energieeffizienz und dank der geringeren Dicke auch zu einer besseren Wärmeregulierung führen dürfte, da er ein neues Gehäuse verwendet – Fan-Out Wafer-Level Packaging oder FOWLP.
Was die Architektur betrifft, so besteht die CPU aus insgesamt 10 Kernen, deren Anordnung 1+7+2 sein soll, also ein „großer”, sieben „mittlere” und zwei „kleine” Kerne. Tatsächlich sollten die sieben mittleren Kerne jedoch aus Effizienzgründen noch in zwei „größere” und fünf „kleinere” Kerne unterteilt werden. Samsung gibt an, dass die Leistung der „großen“ Kerne der CPU im Vergleich zum Vorjahr um bis zu o 15 % steigen soll. Hier ist eine Auflistung der einzelnen Kerne und ihrer Frequenzen:
Der Exynos 2500 Prozessor verfügt außerdem über eine integrierte Xclipse 950 Grafikkarte der 4. Generation, die in Zusammenarbeit mit AMD entwickelt wurde. Diese Karte basiert auf der RDNA 3-Technologie (wie auch die letztjährige), unterstützt aber vor allem hardwarebeschleunigtes Raytracing. Eine wesentliche Verbesserung besteht darin, dass die GPU nun 8 „Workgroups“ und 8 Rendering-Module enthält, gegenüber 6 „Workgroups“ und 2 Rendering-Modulen im Vorjahr. Dies dürfte zu einer Leistungssteigerung führen, die sich in einer bis zu o 28 % schnelleren Bildwiederholrate bei Spielen niederschlägt, die Raytracingay ünterstützen.
Samsung hat auch an den für künstliche Intelligenz bestimmten Kernen (NPU) gearbeitet, die nun bis zu 59 Billionen Operationen pro Sekunde verarbeiten können. Das bedeutet, dass der Exynos 2500 laut Samsung bis zu 39 % leistungsfähiger sein wird als sein Vorgänger, was wahrscheinlich zur Entwicklung von Funktionen der künstlichen Intelligenz führen wird, die direkt auf dem Gerät laufen. Infolgedessen würden mehr Funktionen für ihren Betrieb keine „virtuelle” Leistung in der Cloud benötigen.
Eng verbunden mit dieser Verbesserung ist auch die Bildverarbeitung, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Der vorgestellte Exynos 2500 soll somit Kameras mit einer extrem hohen 320Mpx-Auflösungunterstützen. Damit verfügt Samsung über genügend Leistung, um die Qualität der Sensoren, mit denen seine Smartphones ausgestattet sind, weiter zu verbessern.
Ähnliches gilt auch für Videos, die der Prozessor mit einer Auflösung von bis zu 8K Auflösung bis 30 fps oder 4K bei 120 fps aufnehmen kann. Die Wiedergabe von Videos ist hingegen mit einer Auflösung von bis zu 8K bei einer Bildwiederholfrequenz von 60 fps möglich.
Die letzte, aber keineswegs uninteressante Funktion, ist die Satellitenkommunikation. Der Exynos 2500 enthält nämlich einen Modem, der sogenannte „nicht-terrestrische Netzwerke“ (NTN) unterstützt, was bedeutet, dass die nächsten Handys von Samsung über eine Satellitentelefonie-Funktion verfügen könnten, die uns an Orten ohne normalen Empfang retten kann. Darüber hinaus wurde auch das 5G-Modem verbessert, der nun den neuesten Standard 3GPP 5 Rel. 17 mit höheren Download-Geschwindigkeiten (bis zu 9,6 Gb/s für FR1 und 12,1 Gb/s für FR2) erfüllt. Selbstverständlich sind auch das neueste WiFi 7 oder Bluetooth 5.4 (obwohl bereits zwei neuere Versionen angekündigt wurden) und allem Anschein nach hat Samsung auch die GNSS-Schnittstelle für die globale Positionsbestimmung verbessert.
Wie bereits eingangs erwähnt, werden die ersten Smartphones, in denen der Exynos 2500 in seiner ganzen Pracht zu sehen sein wird, wahrscheinlich die faltbaren Modelle Galaxy Z Fold 7 und Galaxy Z Flip 7 sein, deren Premiere bereits für den 9. Juli geplant ist. Zusammen mit ihrer Vorstellung soll auch die Erweiterung des OneUI 8 Betriebssystems vorgestellt werden, die höchstwahrscheinlich auch einige Verbesserungen im Bereich der künstlichen Intelligenz mit sich bringen wird, was durch die verbesserte Leistung der NPU begünstigt wird.
Obwohl wir bislang keine Benchmarks durchführen konnten, um die Neuheit mit den aktuellen Top-Prozessoren Snapdragon 8 Elite und Dimensity 9400 Ultra zu vergleichen, ist davon auszugehen, dass der Exynos 2500 etwas schwächer sein wird, aber gleichzeitig den letztjährigen Snapdraogon 8 Gen 3 übertreffen dürfte. Es ist also davon auszugehen, dass es sich nicht um einen revolutionären Chip handelt, der die gesamte Branche verändern wird, sondern eher um ein effizientes Werkzeug von Samsung, das die Verbindung der eigenen Hardware und Software gewährleistet, um eine ideale Effizienz zu erreichen.
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Der Exynos 2500 bietet dank moderner 3-nm-Fertigung und neuer Architektur einen deutlichen Fortschritt in Sachen Leistung und Effizienz. Eine deutlich verbesserte GPU mit Raytracing, eine leistungsstärkere NPU und die Unterstützung von 320-Megapixel-Kameras machen ihn zu einem ambitionierten Chip, der auf die Premium-Geräte von Samsung abzielt – einschließlich der faltbaren Modelle, die bereits im Juli auf den Markt kommen werden.